EXCAVATING THE FUTURE:
AN ARCHEOLOGY AND FUTURE OF MOVING PICTURES



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J. E. Purkynì
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Gert Aerdse Jiøi Hoskovec    
Jaroslav Andìl Christian Huebler    
Roy Ascott Prof. Erkki Huhtamo    
Guy van Belle Ryszard W. Kluszczynski    
Michael Bielicky Richard Kriesche    
Bohuslav Blažek Werner Nekes    
Wolfgang Bock Miklos Peternak    
Dieter Daniels Rolf Pixley    
Erik Davis Liz Rymland    
Doc. Jiøi Fiala Claudia Schmacke    
Richard Grusin Barbara Maria Stafford    
Tom Gunning Mirek Vodrážka    
Ivan M. Havel   Siegfried Zielinski


   

 
Michael Bielicky
Media Artist, Prague
Founder and head of The Media Dept. Of Academy of Fine Arts Prague

      x@avu.cz
Das Bild hat längst seine Zweidimensionalität verloren
Ich vertrete folgende These: Das zeitgenössische kritische Denken befindet sich in einer Krise, denn zu seiner Disposition stehen keine entsprechenden Kriterien, die es erlauben würden, seine eigenen Produkte zu kritisieren.
Vilém Flusser
Aus heutiger Sicht ist es unmöglich, über das Bild im Sinne von physischen Einzelbildern zu sprechen. Die Mediatisierung und Virtualisierung unseres Lebens ebenso wie unsere Erfahrungen mit der Ubiquität veränderten die Idee vom Bild weitreichend. Mit dem Aufkommen des digitalen Bildes bricht eine neue Epoche der Bildform und Bildwahrnehmung an. Für die Entmaterialisierung der Realität gibt es bereits in der Renaissance Beispiele. So kreierte der berühmte Rabbiner Löw, der unter anderem die Idee der künstlichen Intelligenz in seiner Golemgeschichte treffend formulierte, eine virtuellen Realität: Als Kaiser Rudolf II. einmal im einfachen Haus des Rabbiners zu Besuch war, vollbrachte Rabbi Löw ein "Wunder": Er verwandelte sein Haus in ein Schloss, indem er mit Hilfe seiner Camera Obscura auf dessen Innenwände Bilder vom Interieur der Prager Burg auf dem Hradschin projizierte. So entstand für den Kaiser der Eindruck, sich in einem Schloss zu befinden. Dieser virtuelle Raum von damals hat einiges gemeinsam mit den virtuellen Räumen von heute.